Aus dem Vollen schöpfen
- 12. Juli 2022
Das Leben besteht aus Höhen und Tiefen – und jeder Mensch erlebt diese in unterschiedlicher Art und Weise und geht ganz unterschiedlich mit diesen um. Ein möglicher Grund für diese Unterschiede sind die verschiedenen Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen und die uns helfen, auch schwierige Zeiten zu meistern. Doch was sind Ressourcen überhaupt? Welche Arten von Ressourcen gibt es? All das möchten wir Ihnen in diesem Blogartikel näherbringen.
Der Begriff Ressource leitet sich vom französischen Wort „la ressource“ ab und bedeutet so viel wie „Mittel“ oder „Quelle“. Ganz allgemein versteht man darunter jegliches zur Verfügung stehendes Potenzial, das einem Menschen dabei hilft, seine persönlichen Ziele zu erreichen und schwierige Situationen zu bewältigen. Dabei können sich die Ressourcen sowohl auf die persönlichen Stärken und Fertigkeiten einer Person beziehen als auch auf wichtige Bezugspersonen, die Gesundheit oder finanzielle Rücklagen. Ressourcen können somit als Schutzfaktorenangesehen werden und sich auf die persönliche Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit) positiv auswirken.
Falls Sie das Thema Resilienz interessiert, empfehlen wir Ihnen unseren Blogartikel zum Vulnerabilitäts-Stress-Modell, in welchem unter anderem auch auf die Resilienz näher eingegangen wird.
Während uns unsere Ressourcen also vielfach hilfreich sein können, sind sie uns häufig auch gar nicht bewusst – und wir können sie darum nicht gezielt fördern oder einsetzen. Daher ist es umso wichtiger die eigenen Ressourcen kennenzulernen. Da Ressourcen jedoch sehr komplex und vielfältig sind, hilft es, sechs verschiedene Arten unterscheiden: Denken, Ziele, Selbst, Körper, Kommunikation und soziales Umfeld.
Denken:
Sämtliche Ressourcen, die dem direkten Bewusstsein zugänglich sind, werden dieser Kategorie zugeschrieben. Dazu können beispielsweise frühere Erinnerungen, prägende Erlebnisse oder die eigene Aufmerksamkeit gezählt werden. Auch die eigene Kreativität oder die Fähigkeit, Probleme zu lösen, zählen hierzu.
Ziele:
Ziele treiben uns an und motivieren uns. Wenn wir diese erreicht haben, dann erfüllt uns das mit Zufriedenheit und Stolz. Das ist auch der Grund warum Ziele als Ressourcen angesehen werden. Klar definierbare Ziele vor Augen zu haben kann so bei der Überwindung schwieriger Zeiten helfen.
Selbst:
Darunter versteht man vor allem das Selbstbewusstsein und den Selbstwert einer Person. Die eigenen Erfahrungen und Persönlichkeitseigenschaften zu akzeptieren sowie seine persönlichen Werte und Normen zu kennen, kann einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit haben.
Körper:
In diesem Bereich geht es vor allem darum, Psyche und Körper in Einklang miteinander zu bringen. Das eigene Körpererleben soll gefördert werden, mit dem Ziel sich auch in schwierigen Phasen selbst regulieren und beruhigen zu können. Neben körperlicher Betätigung ist es daher genauso wichtig, seine Körperhaltung bewusst wahrzunehmen und gegebenenfalls zu verändern.
Kommunikation:
Kommunikation ist mehr als nur der Austausch mit anderen Personen. Denn Kommunikation bedeutet miteinander in den Kontakt gehen und verstehen zu können. Die Fähigkeit zu kommunizieren kann helfen, Missverständnisse oder irreführende Interpretationen zu umgehen und auch nonverbale Kommunikationsformen (Mimik, Gestik) richtig einschätzen zu können.
Soziales Umfeld:
Der Mensch als soziales Wesen strebt nach Zugehörigkeit, nach festen Bindungen, nach Anerkennung sowie Solidarität. Wichtige Bezugspersonen zu haben, auf die man sich verlassen kann, die unterstützend und motivierend sind, hilft bei der Bewältigung schwieriger Situationen. Ebenso lernt man im gegenseitigen Kontakt voneinander und übt, eigene Fähigkeiten besser zu erkennen.
Die Förderung und der gezielte Einsatz dieser Ressourcen spielen in der Therapie eine große Rolle. Deshalb werden in den Online-Lektionen von PSYCHOnlineTHERAPIE Ressourcen als wichtiger Therapiebestandteil mitbehandelt.
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