Covid-19 und mentale Gesundheit: Wie die Pandemie unsere Psyche belastet
- 15. Mai 2021
Die Covid-19-Pandemie prägt derzeit einen Großteil unseres Lebens. Sie stellt uns nicht nur vor gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen, sondern beeinflusst auch unsere Psyche.
Durch Covid-19 hat sich für die allermeisten Menschen der gewohnte Lebensalltag stark verändert. Bei vielen Menschen führt die Pandemie unter anderem zu Frustration, Einsamkeit, Sorgen und Ängsten (z.B. vor einer Ansteckung oder auch finanzielle Sorgen). Dies sind zuallererst natürliche und zutiefst menschliche Reaktionen auf eine derart von Unsicherheit geprägte Situation.
Jedoch kann der vermehrte Stress auch zu einer andauernden psychischen Belastung bis hin zur Entwicklung einer psychischen Erkrankung führen. Erste wissenschaftliche Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Quarantäne und soziale Isolierung ernsthafte psychische Folgen nach sich ziehen können. Die Weltgesundheitorganisation beispielsweise vermutet, dass pandemiebedingt Einsamkeit, Depression und schädlicher Alkohol- und Drogenkonsum steigen könnten. Dabei scheinen insbesondere ältere Menschen, Menschen mit psychischen oder körperlichen Vorerkrankungen sowie Betreuungspersonen und Pflegekräfte gefährdet zu sein.
Derartige Folgen sind zum Teil bereits jetzt messbar. So berichteten Krankenkassen im ersten Halbjahr 2020 einen Höchststand an Krankschreibungen aufgrund depressiver Erkrankungen. Die NAKO Gesundheitsstudie des Bundesministerium für Bildung und Forschung konnte zeigen, dass moderat bis schwer ausgepräge depressive Symptomen von 6,3 auf 8,8 Prozent anstiegen und selbstempfundener Stress zunahm. Dabei ließen sich auch Unterschiede je nach Infektionsgeschehen feststellen.
Wie genau sich die Covid-19 Pandemie langfristig auf die psychische Gesundheit in der Gesellschaft auswirken wird, lässt sich bislang nur vermuten. Genaue und verlässliche Zahlen dazu sind noch unbekannt.
Weiterführende Informationen und Tipps in Bezug auf psychische Gesundheit in Zeiten von Kontaktbeschränkungen, häuslicher Isolation und Quarantäne finden Sie zum Beispiel auf der Seite der psychologischen Coronahilfe , einer gemeinsamen Initiative der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und des Verbunds universitärer Ausbildungsgänge für Psychotherapie.
Außerdem hat HelloBetter mit dem Online-Training Corona – Stark durch die Krise eine flexible Möglichkeit geschaffen, um innerhalb von acht Wochen Strategien zum Umgang mit Anspannung, Sorgen und Ängsten rund um die Pandemie erlernen.
Sollten Sie unter starken Belastungen leiden, die Sie nicht mehr alleine bewältigen können, nutzen Sie weitere Hilfsangebote wie beispielswiese die Telefonseelsorge 0800/111 0 111 oder sprechen Sie mit Ihrer:Ihrem Hausärzt:in.
Hier finden Sie ausführliche Information:
Brooks, S. K., Webster, R. K., Smith, L. E., Woodland, L., Wessely, S., Greenberg, N., & Rubin, G. J. (2020). The psychological impact of quarantine and how to reduce it: rapid review of the evidence. The lancet, 395(10227), 912-920.
Khan, K. S., Mamun, M. A., Griffiths, M. D., & Ullah, I. (2020). The mental health impact of the COVID-19 pandemic across different cohorts. International journal of mental health and addiction, 1-7.
Talevi, D., Socci, V., Carai, M., Carnaghi, G., Faleri, S., Trebbi, E., ... & Pacitti, F. (2020). Mental health outcomes of the CoViD-19 pandemic. Rivista di psichiatria, 55(3), 137-144.
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