Stress im Alltag

- 24. September 2021

 

Viele Menschen kennen das: Termine - beruflich oder privat – sammeln sich an und sind schwer unter einen Hut zu bekommen. Man gerät in Zeitdruck, hetzt von Termin zu Termin, möchte gerne alles schaffen und ist gestresst, wenn dann doch nicht alles machbar ist. Stress ist in unserem täglichen Leben allgegenwärtig. Aber Stress ist an und für sich nicht schlimm, sondern völlig normal.

 

Wenn Stress jedoch dauerhaft auftritt und es keine Erholungsphasen gibt, dann kann er sich negativ auf unser Wohlbefinden und somit auch auf unsere körperliche und psychische Gesundheit auswirken. Warum? Stress ist die Antwort unseres Körpers auf einen Gemütszustand. Unser Körper reagiert dabei auf unser Stressempfinden, da er denkt, dass wir in Gefahr sind. Deswegen versetzt er sich in eine Art „Alarm“-Modus, um so auf mögliche bedrohliche Situationen vorbereitet zu sein. Dieses Verhalten geht auf unsere Vorfahren zurück: Diese haben sich damals das Empfinden von Stress zunutze gemacht, um Gefahrensituationen, wie beispielsweise einen Angriff durch ein wildes Tier, rechtzeitig zu erkennen. Um dafür genug Energie zur Verfügung zu haben, beschleunigt sich unsere Herzfrequenz und auch unsere Atmung wird schneller. Diese Veränderungen ermöglichen es unserem Körper, wichtige Organe mit Blut zu versorgen und außerdem genug Sauerstoff zur Verfügung zu stellen. Problematisch wird es jedoch, wenn dieser Stresszustand über längere Zeit bestehen bleibt, denn dann kann es zu negativen Folgen, beispielsweise in Form von Bluthochdruck oder einem zu hohen Blutzuckerspiegel kommen.

Wenn wir an Stress denken, dann fallen uns meist sehr viele negative Dinge ein - Stress kann jedoch auch positiv sein! Was für eine Art von Stress vorliegt, hängt davon ab, wie die Person den Stress in der jeweiligen Situation wahrnimmt. Man unterscheidet daher zwei Formen von Stress: den Distress und den Eustress.

Negativer Stress, auch Distress genannt, entsteht immer dann, wenn die Stressbelastung aufgrund der anstehenden Aufgaben als nicht bewältigbar eingeschätzt wird. Dies führt zu Gefühlen von Erschöpfung und Überforderung. In der heutigen Zeit können solche Distress-Situationen beispielsweise aufgrund der dauerhaften Erreichbarkeit per Handy und E-Mail, der Überforderung im Beruf oder privater Konflikte entstehen.

Im Gegensatz dazu beschreibt der positive Stress, auch Eustress genannt, fordernde Situationen, die zeitgleich aber auch mit Freude und Glücksgefühlen verbunden sind. Man fühlt sich angespannt, hat jedoch trotzdem das Gefühl die Situation gut meistern zu können. Die dabei ausgeschütteten Stresshormone, beispielsweise Adrenalin als bekanntester Vertreter, helfen uns leistungsfähiger zu werden und uns an unsere Grenzen zu bringen. Diese Art von Stress zeigt sich beispielweise in der aufgeregten Anspannung kurz vor einem wichtigen Termin oder bei einem Sportler kurz vor Beginn eines Wettkampfes. Auch die Glücksgefühle, die man während einer Hochzeit oder während einer Geburt empfindet, können dieser Art von Stress zugeordnet werden.

Teilweise ist es jedoch gar nicht so leicht zu unterscheiden, ob es sich um positiven oder negativen Stress handelt. Manche Situationen können sogar sowohl positive als auch negative Facetten von Stress enthalten. So kann beispielsweise eine fordernde Situation anfänglich noch als motivierend wahrgenommen werden, sich mit der Zeit aber zu einer belastenden und überfordernden Situation entwickeln. Außerdem können manche Personen von Haus aus besser mit Stress umgehen, weswegen sie auch belastbarer sind als andere. Wenn Sie mehr zu diesem Thema erfahren möchten, dann lesen Sie hierfür auch gerne unseren Blogartikel zum Thema „Vulnerabilitäts-Stress-Modell“. In diesem Artikel erklären wir, wie es dazu kommt, dass manche Menschen belastbarer als andere sind.

Prinzipiell kann aber jeder lernen, das eigene Stressempfinden zu verändern. Voraussetzung dafür ist, dass die eigenen Stressoren, also die individuellen Faktoren, die Stress auslösen, erkannt werden. Solche Stressoren können beispielsweise zu hohe Erwartungen an sich selbst oder Stress aufgrund von Termindruck sein. Oftmals sind die Probleme und Situationen bei genauerer Betrachtung gar nicht so ausweglos wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Manchmal kann ein Perspektivwechsel oder eine alternative Bewertung der herausfordernden Situation sinnvoll sein. Dabei kann es beispielsweise helfen, das Problem umzuformulieren oder es in mehrere kleine Probleme und lösbare Schritte zu unterteilen. Indem man Prioritäten setzt und sich vor allem gezielte Phasen der Erholung einbaut, kann man Schritt für Schritt lernen, besser mit dem Stress umzugehen und somit auch sein Stresslevel auf Dauer niedrig zu halten. All dies ist Bestandteil der Online-Lektionen von PSYCHOnlineTHERAPIE.

 


 

 

 

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